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Irmer, Carl (1834-1900), Landschaft im Gegenlicht

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Carl Irmer(1834 Babitz - 1900 Düsseldorf). Landschaft im Gegenlicht. Öl auf Leinwand, auf Karton montiert, 25 x 53 cm (Innenmaß), 51 x 78,5 cm (Rahmen), unten links signiert "C. Irmer".



zum Werk

Das Bild zeigt eine Wiesenlandschaft im Gegenlicht ohne ein besonders hervorgehobenes Motiv. Dabei scheint der Bildmittelgrund über den ganzen Bildraum ausgedehnt zu sein: Es gibt weder nahsichtige Details noch einen sich am Horizont verlierenden Hintergrund. Dies hat eine Empfindung des Aufgehoben-Seins in der Weite zur Folge. Eine Weite, die bequem durchmessen werden kann, wodurch die Landschaft einen intimen Charakter gewinnt, ohne dass dazu einzelne Phänomene - wie Blumen oder Gräser - ausgearbeitet worden wären, die den Blick im Bildvordergrund binden würden. In der dadurch entstehenden 'unmittelbaren Distanziertheit' liegt die spezifische Lyrik der Bilder Irmers, die von einem feinen Arrangement der Bildgegenstände durchklungen sind. So wird das Gemälde - auf beinahe unmerkliche Weise - durch die von rechts ins Bild absteigende Baumreihe und die von vorne links diagonal ins Bild hineinlaufende Schattenreihe rhythmisiert. Und die ausgedehnte Schattenfläche der rechten Bildhälfte ist durch die gegenüberliegende Sonnenseite austariert.
Das spannungsreiche Spiel der Verhältnismäßigkeiten ist von einer auf Grün- und Brauntöne reduzierten Palette getragen, wobei sich beide Farben gerade dort durchmischen, wo die Motive vom Gegenlicht durchstrahlt werden, welches die intime Landschaft über den vor Augen stehenden Bereich hinaus fortsetzt.
Eine derartige Sensibilität für Nuancierungen, aus deren feinen Bezügen die dichte Bildatmosphäre eines auf den ersten Blick belanglos erscheinenden Landschaftsausschnittes resultiert, weisen Carl Irmer als eine wichtige Stimme innerhalb der grandiosen Düsseldorfer Landschaftmalerei aus.



zum Künstler

Carl Irmer begann seine künstlerische Ausbildung bei dem Hofmaler August Becker in Dessau und studierte anschließend, von 1855 bis 1859, an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Hans Gude, dessen Nachfolger als Leiter der Klasse für Landschaftsmalerei Irmer von 1861 bis 1863 wurde. Ab 1859 unternahm Irmer ausgedehnte Studienreisen mit Hugo Becker, Wilhelm Busch und Julius Rollmann. Von 1861 an war er Mitglied im Malkasten und im Düsseldorfer Radierclub. Es folgten zahlreiche weitere Reisen, unter anderem in den Harz, den Teutoburger Wald und an der Nordsee, oftmals zusammen mit seinen Freunden Christian Kröner und Eugen Dücker. Auf diesen künstlerischen Exkursionen schuf Irmer zahlreiche Aquarelle und Gouachen, die ihm als Vorlagen für seine Ölbilder dienten. 1891 wurde er zum Professor und anhaltinischer Hofmaler ernannt.
Carl Imer hat zwischen 1860 und 1892 in den Berliner Akademie-Ausstellungen und ab 1893 auf der Großen Kunstausstellung Werke gezeigt, sowie 1873 auf der Wiener Weltausstellung, 1887 auf der Dresdener Aquarell-Ausstellung und 1898 im Münchner Glaspalast.

"Die Bilder [Carl Irmers] zeigen unspektakuläre Motive in einer scharf beobachteten Naturtreue, beseelt durch eine lyrische Sicht, und strahlen eine zarte Gesamtstimmung und Stille aus."

D. Trier in Saurs Allgemeinem Künstlerlexikon



Auswahl an öffentlichen Sammlungen, die Werke von Carl Irmer besitzen

Hessisches Landesmuseum Darmstadt , Museum für Kunst- und Kulturgeschichte Dortmund , Museum Kunstpalast Düsseldorf , Augustiner-Museum Freiburg i. Br. , Stiftung Moritzburg Halle , Lancaster Art Gallery Rochdale , Nationalmuseum Stockholm , Museum Wiesbaden , Von der Heydt-Museum Wuppertal.



Auswahlbibliographie

Carl Irmer. 1834-1900. Ölstudien und Aquarelle. Ausstellung vom Januar März 1973, Düsseldorf 1973.

Siegfried u. Ursula Gehre>Hans Paffrath: Meisterwerke der Düsseldorfer Malerschule 1819 - 1918, Düsseldorf 1995.

Hans Pfaffrath: Lexikon der Düsseldorfer Malerschule. 1819 - 1918. 2. Bd.: Haach - Murtfeldt, München 1998.

Ulf Häder: Der Jungbrunnen für die Malerei. Holland und die deutsche Kunst am Vorabend der Moderne, 1850 - 1900, Jena 1999.

Ulrich Schulte-Wülwer: Künstlerinsel Sylt, Heide 2005.


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